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Die Digitalisierung schreitet immer weiter voran und erreicht allmählich auch die deutsche Rechtsbranche. Hierzulande steht das Segment „Legal Tech“ noch relativ am Anfang. Doch zeichnet sich bereits jetzt ein Trend ab, der die Arbeit des Juristen nachhaltig verändern könnte. Ein Trend, der viele verunsichert. Wie wird sich diese Veränderung auf den Berufsalltag auswirken? Festzuhalten ist jedenfalls, dass Legal Tech vielfältige Chancen und Aussichten mit sich bringt und vor allem auch die Möglichkeit bietet, kanzleiinterne Abläufe zu beschleunigen.
Was versteht man unter Legal Tech?
Legal Tech – als Kurzform für Legal Technology – bezeichnet den Oberbegriff für digitale Technologien, die in der Rechtsbranche eingesetzt werden. Das Spektrum ist dabei ziemlich breit. Es umfasst unter anderem Online Dienste, die standardisierte Rechtsanfragen verarbeiten. So können z.B. ähnlich gelagerte Forderungen von Kunden effizient gebündelt werden. Hinzu kommt aber auch Software, die die täglichen Arbeitsprozesse im Bereich der Büroorganisation optimiert. drebis beispielsweise vereinfacht die Zusammenarbeit von Anwälten mit Rechtsschutzversicherungen, indem die wichtigsten Schritte einer Deckungsanfrage oder Schadenmeldung in einem Portal vereint werden. Aber auch sogenannte „Legal Chatbots“ eröffnen zunehmend neue Perspektiven. Diese sind in der Lage innerhalb einer Chat-Umgebung eigenständig mit Nutzern zu kommunizieren. Bestimmte Fragen können sie automatisiert beantworten. So eignen sie sich z.B. für den Erstkontakt mit Mandanten, um Vorfragen ohne viel Aufwand zu klären.
Welche konkreten Möglichkeiten bietet Legal Tech?
Die Integration neuer Legal Tech Produkte in den Arbeitsalltag bietet ein hohes Potenzial an Arbeitsersparnis. So kann der Aufwand für viele als lästig empfundene Prozesse deutlich reduziert werden. Fast wichtiger ist, dass sich die Rechtsbranche durch die vielfältigen Anwendungsbereiche an die zunehmend digitalisierte Umwelt anpassen kann. Für Anwaltskanzleien ergibt sich daraus die Gelegenheit, zusätzliche Nachfrage und damit auch zusätzlichen Umsatz zu generieren. Denn durch die Automatisierung sinken nicht nur die Bearbeitungszeiten, sondern auch die Kosten. Und so wird wiederum die Hemmschwelle vieler potenzieller Mandanten kleiner, sich überhaupt erst an einen Anwalt zu wenden. Es ergeben sich damit Vorteile für beide Seiten.
Darüber hinaus hat Legal Tech das Potenzial, nicht nur technische, sondern auch juristische Fortschritte zu ermöglichen. Indem es den Anwälten nämlich die Arbeit erleichtert, können sich diese vorwiegend auf die wichtigen Mandanten Angelegenheiten konzentrieren und ihre Produktivität steigern.
Fazit
Neue Technologien bringen selbstverständlich Ungewissheiten mit sich und werden zurzeit eher noch als Bedrohung für den klassischen Anwaltsberuf angesehen. Sie können aber zum Anlass genommen werden, traditionelle Geschäftsmodelle bzw. Arbeitsprozesse zu hinterfragen und sich neue Wege zu erschließen. Denn die Digitalisierung zeichnet sich immer mehr ab und ist nicht mehr umzukehren. Statt zu versuchen sie zu umgehen, sollte man sich also vielmehr fragen, wie man sie sich am besten zunutze machen kann.
Quellen:
https://www.haufe.de/thema/legal-tech/
https://www.legal-tech.de/blog-beitrag-2/
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